Zartbitter Köln e.V Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen

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Wir über uns

25jahre

Am Montag, 6.2.2012 feierte Zartbitter, Kontakt- und Informationsstelle gegen Missbrauch an Mädchen und Jungen den 25. Geburtstag in der Comedia Colonia. Viele Gäste waren der Einladung zur Geburtstagsfeier und der anschließenden Fachtagung gefolgt: Politikerinnen des Landtages NRW und des Rates der Stadt Köln, VertreterInnen von Fachstellen gegen sexualisierte Gewalt (z.B. Zornröschen Mönchengladbach, Dolle Deerns Hamburg, Tauwetter Berlin, Phönix Saarbrücken, Wiener Netzwerk gegen sexualiserte Gewalt), der Jugendhilfe und der Kirchen und Verbände (z.B. Wanderjugend, Pfadfinderinnen, Deutsche Reiterliche Vereinigung). Ebenso feierten VertreterInnen der Betroffenenorganisationen mit uns. Diesen gebührt ein besonderer Dank, denn sie haben im Jahre 2010 den Mut gehabt, die sexuelle Ausbeutung von Mädchen und Jungen in kirchlichen Institutionen, Heimen und Vereinen lautstark zum Thema zu machen. Zartbitter konnte ebenso sehr viele PraktikerInnen aus Köln begrüßen – vor allem aus Kölner Schulen und den Jugendämtern. „Wir haben mit 150 Gästen geplant. Nun kommen 350.“ berichtet Zartbitter-Vorstandsmitglied Sabine Grashoff-Reiter. Mit Blick auf die begrenzten finanziellen Möglichkeiten des Vereins gab es auf der Geburtstagsfeier keinen prickelnden Sekt und auch kein üppiges Mittagsbuffet. Stattdessen wurden den Geburtstagsgästen von Zartbitter Selters und Suppe und dazu ein fachlich interessantes Programm geboten.   Die Festrede hielt Dr. Christine Bergmann, ehemalige Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs und Familienministerin. Sie wies auf die Bedeutung der Fachstellen gegen sexualisierte Gewalt hin und forderte ein flächendeckendes Beratungsnetz für kindliche und jugendliche Opfer und erwachsene Frauen und Männer, die in ihrer Kindheit und Jugend sexualisierte Gewalt erlebten. Die Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes übermittelte ein Grußwort der Stadt Köln. Ursula Enders, Leiterin der Kontakt- und Informationsstelle, stellte im Gespräch mit der Journalistin Ingrid Müller-Münch das neue Zartbitter-Handbuch „Grenzen achten! Schutz vor Missbrauch in Institutionen“ vor. In Auswertung der breiten Erfahrungen der Beratungsstelle in der Begleitung kindlicher und jugendlicher Opfer sexueller Ausbeutung in Schulen, Vereinen, Kirchen, Heimen, auf Ferienfreizeiten und im Gesundheitswesen informiert das Handbuch alle, die mit Kindern leben und arbeiten, über Möglichkeiten, wie sie Mädchen und Jungen, junge Frauen und Männer vor sexuellen Übergriffen und Missbrauch in Institutionen schützen und bei der Verarbeitung sexualisierter Gewalterfahrungen unterstützen können. Thomas Schlingmann von Tauwetter Berlin machte die Defizite im Beratungsangebot für männliche Opfer deutlich. Dr. Dirk Bange wies aufgrund vor dem Hintergrund seiner heutigen Tätigkeit bei der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration der Hansestadt Hamburg auf die Notwendigkeit der Qualifizierung der Fachkräfte aller Berufsgruppen im Umgang mit der Problematik hin und einen Fachvortrag über sexuelle Übergriffe unter Kindern. Dirk Bange hatte in den 80er Jahren die erste Dunkelfelduntersuchung über das Ausmaß sexuellen Missbrauchs in Deutschland geführt. Durch zahlreiche Buchpublikationen über die sexuelle Ausbeutung von Jungen, die Situation der Eltern betroffener Kinder und notwenige Hilfsangebote für Betroffene ist er bis heute einer von Praxis und Wissenschaft geschätzter Experte. Anfang der 90er Jahre war er der erste hauptamtliche männliche Mitarbeiter von Zartbitter Köln.

Im Rahmen einer Livepräsentation mit Hella von Sinnen, Imke Pankauke und Massimo Tuveri wurde anschließend das neue Zartbitter-Hörspiel „Ganz schön blöd“ vorgestellt – nach dem gleichnamigen Zartbitter-Präventionstheaterstück für Mädchen und Jungen im Grundschulalter. Regie und technische Umsetzung leistete der Tontechniker Christoph Bette von den Mango Studios Köln. Autoren sind Hans Kieseier und Eckhard Pieper, in dessen Verantwortung als hauptamtlicher Psychologe bei Zartbitter die Entwicklung der Präventionsprojekte liegt. Zusammen mit Hans Kieseier als Regisseur produzierte er ebenso „click it!2“, das dem klicksafe-Preis 2011 ausgezeichnete Zartbitter-Theaterstück gegen Cyber-Mobbing wurde ebenso auf der Geburtstagsfeier aufgeführt. Zum Abschluss stellte Ursula Enders fachliche Anforderungen an die Entwicklung schützender Strukturen gegen Cyber-Mobbing in Institutionen vor.

Sehr angenehm war die sehr entspannte Stimmung dieser Geburtstagsfeier. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit zu einem Austausch mit alten Kolleginnen und Kollegen und knüpften neue Kontakte.

Arbeitsschwerpunkte von Zartbitter

Zartbitter ist eine der ältesten Kontakt- und Informationsstellen gegen sexuellen Missbrauch in Deutschland, die sowohl betroffenen Mädchen als auch Jungen Unterstützung anbietet. Ebenso machte sich Zartbitter aufgrund der Pionierarbeit zu den Themenschwerpunkten sexuelle Übergriffe unter Kindern, sexueller Missbrauch in Institutionen, in den neuen Medien, im Rahmen von Pornoproduktionen, im Sport sowie Frauen als Täterinnen einen Namen. Die überregionale Bedeutung der Fachstelle  begründet sich nicht zuletzt in den von Zartbitter entwickelten Präventionskonzepten und -materialien. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte und Angebote von Zartbitter sind: 
  • Krisenintervention und Beratung betroffener Mädchen und Jungen sowie ihrer Kontakt- und Vertrauenspersonen
  • Sexuelle Übergriffe unter Kindern in Vor- und Grundschulalter
  • Schutz vor Missbrauch in Institutionen
  • Cyber-Mobbing und sexualisierte Gewalt in den neuen Medien
  • Erstellung von Präventionsmaterialien (Broschüren, Faltblätter, CD’s, Hörspiele…)
  • Erstellung von Informationsmaterialien für alle, die mit Kindern leben und arbeiten (Informationsbroschüren, Handbücher, Fachartikel)
  • Zartbitter-Präventionstheaterstücke und Workshops gegen (Cyber-)Mobbing unter Kindern und Jugendlichen und sexualisierte Gewalt in den neuen Medien.
    Das Theaterstück „Ganz schön blöd!“ stärkt unter dem Motto „Hilfe holen ist kein Petzen!“ Kinder im Grundschulalter gegen Angstmache und sexuelle Belästigung im Netz. Im Februar 2012  erschien die Hörspielfassung von „Ganz schön blöd“, um auch Kindern mit Sehschädigungen eine Teilhabe an Präventionsangeboten zu ermöglichen.
  • Das Zartbitter-Präventionstheaterstück „click it2!“ wurde im Juni 2011 mit dem klicksafe-Preis für Sicherheit im Internet ausgezeichnet. 
  • Die Zartbitter-Workshops "Fair ist cool!" gewannen 2011 den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgerichteten Wettbewerb "Wege ins Netz".
Die Zartbitter-Materialien und Präventionsprojekte benennen auf kindgerechte Art und Weise sexuellen Missbrauch, ohne Angst zu machen. Sie informieren Mädchen und Jungen, junge Frauen und Männer über ihr Recht auf Sicherheit, Schutz und Hilfe  und ermutigen von sexualisierter Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche nicht zuletzt aufgrund ihrer lebensfrohen Gestaltung Mut machen und Hoffnung vermitteln.

Die Verantwortung für den Schutz von Mädchen und Jungen liegt bei den Erwachsenen. Mütter und Väter sowie pädagogische Fachkräfte erhalten im Rahmen von Informationsveranstaltungen  und durch Broschüren grundlegendes Wissen, um sexuelle Übergriffe bereits in den Anfängen erkennen und somit Mädchen und Jungen vor sexuellen Übergriffen unter Kindern und Missbrauch durch Erwachsene und Jugendliche schützen zu können.

Institutionen werden von Zartbitter bei der Entwicklung schützender institutioneller Strukturen beraten, damit sie zu "Sicheren Orten für Mädchen und Jungen" werden. Dazu tragen u.a. die Verankerung der Kinderrechte im pädagogischen Alltag, klare institutionelle Regeln, ein kindgerechte Beschwerdemanagement, sowohl interne als auch externe Ansprechpersonen in Fällen von Grenzverletzungen, regelmäßige Präventionsangebote für Kinder und Erwachsene, ein verbindlicher Verhaltenskodex für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine sorgfältige Personalauswahl bei.

Die Zartbitter-Präventionsangebote  fördern das Miteinander aller Kinder und Jugendlicher. Sie berücksichtigen geschlechtsspezifische Fragestellungen von Mädchen und Jungen, fördern das gemeinsame Lernen von Kindern mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund sowie mit und ohne Behinderungen. Zartbitter-Illustrationen bilden zum Beispiel die Vielfalt von Kindergruppen ab; einige sind aufgrund ihrer Gestaltung blindenschrifttauglich.  Zartbitter-Theaterstücke können mit Gebärdendolmetscher aufgeführt werden.

Zartbitter e.V. wird zu weniger als 50 % öffentlich finanziert. Ein großer Teil der Arbeit kann nur mit der Unterstützung durch Spenden- und Sponsorengelder geleistet werden. Allen, die die Arbeit mit Rat und Tat unterstützen, ein herzliches Dankeschön.
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