Zartbitter Fachinformationen


Wenn Sie die Zartbitter-Fachinformationen nicht mehr erhalten möchten, schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@zartbitter.de.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleg*innen,

alle Jahre wieder herrscht kurz vor den Sommerferien bei Zartbitter „Hochbetrieb“. In diesem Jahr sind es nicht nur Beratungsanfragen, die uns auf Trab halten, sondern insbesondere auch Schulen, die sich Unterstützung bei der Entwicklung von Schutzkonzepten wünschen. Wir haben für die Entwicklung von institutionellen Kinderrechte-/ Schutzkonzepten viele neue Ideen und werden Ihnen im Herbst sicherlich einige neue vorstellen.

Heute informieren wir Sie über folgende Themen:

 
Ihnen und allen Mädchen und Jungen wünschen wir eine genussvolle Ferienzeit!

für das Zartbitter-Team
Ursula Enders
 
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Demütigende Aufarbeitung der psychischen, physischen und sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in den Kinderheimen der ev. Brüdergemeinde Korntal

Seit 2015 begleitet Ursula Enders von Zartbitter e.V. Betroffene, die in ihrer Kindheit und Jugend in den Kinderheimen der ev. Brüdergemeinde Korntal körperliche, psychische und sexuelle Gewalt erlebt haben. Diese sind nicht nur von zurückliegenden Gewalterfahrungen betroffen, sondern ihnen sind ebenso eklatante Verletzungen ihrer persönlichen Grenzen durch mit der „Aufklärung“ bzw. Aufarbeitung der zurückliegenden Gewalthandlungen beauftragten „Expert*innen“ zugefügt worden. Einzelne Betroffene mussten sich aufgrund einer durch die verletzende Aufarbeitung ausgelöste Retraumatisierung in ambulante bzw. stationäre Behandlung begeben.

Anfang Juli legte eine wissenschaftliche Untersuchungskommission einen „Aufklärungsbericht“ vor, der nicht nur fachliche Standards, sondern ebenso die persönlichen Grenzen von Betroffenen missachtet. In einem ersten Statement beschreibt Ursula Enders anhand von einigen Beispielen die Demütigung von Betroffenen im Rahmen des „Aufarbeitungsprozesses“. Die Leiterin von Zartbitter fordert verbindliche Mindeststandards für Aufarbeitungsprozesse von sexualisierter Gewalt in Institutionen.

Stellungnahme von Ursula Enders >>>
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100 Auftritte des Zartbitter-Präventionstheaterstückes „Sina und Tim“ zu Doktorspielen und sexuellen Übergriffen durch Kinder im Vorschulalter

Wir Mitarbeiter*innen von Zartbitter werden häufig gefragt, wie wir es aushalten,  uns jeden Tag mit dem Thema sexualisierte Gewalt auseinanderzusetzen.  Eine sehr knappe und überzeugende Antwort auf eine solche Frage ist es, eine Einladung in unser Kindertheaterstück „Sina und Tim“ auszusprechen, denn das Theaterstück vermittelt beispielhaft die sehr lebensfrohe Seite unserer Arbeit.

Nach den ersten 100 Theaterauftritten in Köln spielen wir das Puppentheaterstück ab sofort auch in Kindertages- und Familienbildungsstätten oder Gemeindefesten im Kölner Umkreis. Das Einpersonenstück wird im Wechsel von Imke Schreiber und Alexe Limbach gespielt – und inzwischen auch von Massimo Tuveri, der ebenso wie seine beiden Kolleginnen seit vielen Jahren zum Zartbitter-Theaterensemble gehört.

Informationen über das Theaterstück erhalten Sie über booking@zartbitter.de

Vielleicht interessiert Sie auch ein Bericht der Rheinischen Post über einen Auftritt in Mönchengladbach:

https://rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/auch-bei-doktorspielen-gibt-es-persoenliche-grenzen_aid-23719265

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Sexuelle Gewalt: Die vergessenen Jungen – Bericht des Kölner Stadtanzeigers über die Hilfen von Zartbitter e.V. für betroffene Jungen und ihre Vertrauenspersonen



Schon oft wurden Zartbitter-Projekte von „wir helfen – einer Aktion des Kölner Stadtanzeigers für Kinder“ unterstützt. Dabei erleben wir nicht nur die finanzielle Unterstützung unserer Arbeit, sondern ebenso die von „wir helfen“ geleistete intensive Berichterstattung über unsere Arbeitsschwerpunkte.

Anfang Juli informierte der Kölner Stadtanzeiger sehr ausführlich über die Hilfen für einen Grundschüler, der von seinem jugendlichen Stiefbruder sexuell missbraucht wurde.

Zum Artikel >>>

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Weiterbildung für Fachkräfte der Jugendämter:

Beratung in Fällen sexualisierter Gewalt durch Kinder, Jugendliche und Erwachsene im familialen Umfeld und in Institutionen

Bis zum heutigen Tage werden angehenden Sozialarbeiter*innen im Rahmen ihres Studiums kaum Lehrveranstaltungen zu dem Themenbereich „sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ angeboten – und wenn überhaupt fast ausschließlich zur Problematik sexuellen Missbrauchs durch Erwachsene in der Familie. Ausgeblendet wird in den Ausbildungsgängen bis zum heutigen Tage nahezu komplett, dass sexuelle Übergriffe und auch massive Formen sexueller Gewalt sehr häufig von gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen verübt werden – nicht selten in pädagogischen Einrichtungen: in Kindertagesstätten, in Schulen und im Verein.

Aufgrund der Nachfrage mehrerer Jugendämter bietet Zartbitter eine 7-tägige Weiterbildung für Mitarbeiter*innen von Jugendämtern an. In drei Blöcken zu den Themenschwerpunkten „Sexueller Missbrauch in Familien“ (3 Tage), „Sexuelle Übergriffe durch Kinder und Jugendliche“(2 Tage) sowie „Sexualisierte Gewalt in Institutionen und Möglichkeiten der Prävention“ (2 Tage) werden den Fachkräften neben Theorie insbesondere Handlungskompetenzen für den Beratungsalltag vermittelt.

Informationen über info@zartbitter.de

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Sexuelle Gewalt im Netz – Neuauflage des Plakats „Hilfe holen ist kein Verrat!“

Digitaler Kinderschutz ist seit vielen Jahren ein zentraler Arbeitsschwerpunkt von Zartbitter e.V.. Viele von Ihnen kennen sicherlich noch unser Jugendtheaterstück „click it!“, das mit dem „klicksafe-Preis“ ausgezeichnet wurde und das über einen Zeitraum von 15 Jahren von mehr als 800 000 jugendlichen Mädchen und Jungen besucht wurde. Seit 2007 vermittelt mit großem Erfolg das Kindertheaterstück „Ganz schön blöd“ Grundschulkindern ihr Recht am eigenen Foto.

Haben wir mit unseren ersten Präventionsangeboten und -materialien gegen sexuelle Ausbeutung im Netz Pionierarbeit geleistet, so gewinnt der digitale Kinderschutz im pädagogischen Alltag zunehmend an Beachtung. Sowohl aktuelle Forschungsberichte als auch die Beratungserfahrungen von Zartbitter Köln belegen, dass sexualisierte Gewalt im Netz besonders häufig von persönlich bekannten gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen verübt wird – von Jungen und auch Mädchen. Pädagogische Fachkräfte sind gefordert, sich im pädagogischen Alltag als vertrauenswürdige Ansprechpartner*innen zu erweisen. Dies tun sie, indem sie das Thema benennen (z. B. durch Broschüren und Plakate) sowie aktiv zum Schutze von Betroffenen eingreifen, wenn sie Hinweise auf (sexualisierte) Gewalt im Netz erhalten. Keinesfalls können Kinder und Jugendliche „dies untereinander klären“. Pädagogische Fachkräfte müssen sich auch dann eindeutig positionieren, wenn sie von Gewalt im Netz erfahren, die außerhalb der Institutionen verübt wird (z. B. auf privaten Partys).

Wir Zartbitter-Mitarbeiter*innen beobachten ein zunehmendes Engagement für den digitalen Kinderschutz nicht zuletzt an den steigenden Verkaufszahlen unserer Plakate, die vor einigen Jahren noch kaum, inzwischen jedoch stark nachgefragt werden. So freut es uns, dass das Plakat „Hilfe holen ist kein Verrat!“ vorübergehend vergriffen war. Aber selbstverständlich haben wir es wieder nachdrucken lassen. In dieser Woche hat uns die Druckerei die nächste Auflage ausgeliefert, so dass wir wieder Ihren Bestellungen nachkommen können.  Zum Shop >>>



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Tipp: Zartbitter-Wundertüte

Oftmals erreichen uns Bestellungen zahlreicher Einzelexemplare der Zartbitter-Broschüren und -Plakate.
Unser Tipp: Die kostengünstige Zartbitter-Wundertüte mit zahlreichen Materialien bestellen – macht weniger Arbeit und ist deutlich preiswerter.
 
Zum Shop >>>