Zartbitter Köln e.V Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen

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Sexueller Missbrauch im Sport

Sport bewegt sich: Sport nennt Missbrauch an Mädchen und Jungen beim Namen




Es hat sich viel bewegt im Sport: Sexuelle Übergriffe gegen Mädchen und Jungen werden inzwischen auch von engagierten Sportverbänden klar benannt. Dabei ist es das Anliegen dieser Sportverbände, Mädchen und Jungen, junge Frauen und Männer vor Grenzverletzungen in den eigenen Reihen zu schützen und in Kooperation mit Fachstellen gegen sexuellen Missbrauch betroffenen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Unterstützung zu vermitteln. Vertrauenspersonen von betroffenen Mädchen und Jungen im Verein sind oftmals nicht nur Ansprechpartner bei sexuellen Übergriffen im Sport, sondern auch, wenn Kinder und
Jugendliche in anderen Lebensbereichen belastende Erfahrungen gemacht haben (z.B. in der Familie oder in anderen Institutionen).

Zartbitter e.V. hat unter dem Titel „Platzverweis – Tipps gegen sexuelle Übergriffe im Sport“ je eine Broschüren für Mädchen Platzverweis!und für Jungen entwickelt, die das Gespräch über sexuelle Übergriffe erleichtern und zum Schutz von Kindern und Jugendlichen beitragen. Die Broschüren nennen die Formen sexualisierter Gewalt sehr klar in einer altersgerechten Sprache beim Namen – z. B.: „Es ist sexueller Missbrauch ohne Berührung, wenn ein Erwachsener oder Jugendlicher einen Jungen oder ein Mädchen auffordert zuzugucken, wenn jemand sich selbst befriedigt.“ Ebenso informiert das Präventionsmaterial über Täterstrategien und gibt betroffenen Kindern und Jugendlichen sowie deren Freundinnen und Freunden viele praktische Tipps – zum Beispiel: „Für Geschenke braucht man nichts tun. Soll man für Geschenke etwas tun, so ist das Erpressung.“ oder „Glaub Tätern kein Wort“. Eine ebenso wichtige Botschaft ist nach wie vor, „Hilfe holen ist kein Verrat“ - insbesondere, wenn es sich um sexualisierte Gewalt durch Kameraden handelt. Zartbitter ist zuversichtlich, dass die sehr direkt formulierten Broschüren vom Breitensport angenommen werden, denn sie werden vom Fußballverband Mittelrhein, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, dem Landessportbund NRW   und der Stadt Köln unterstützt.

Der Sport hat sich in der Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt über Jahre nur sehr schwerfällig bewegt. Eine der wenigen Ausnahmen waren die seit vielen Jahren in diesem Bereich unermüdlich tätige Sportjugend NRW und auch der Stadtsportbund Köln. Zartbitter freut sich nun über das große Engagement des Fußballverbandes Mittelrhein und der StoppDeutschen Reiterlichen Vereinigung. „Es ist, als wäre ein Schalter umgelegt worden: Früher versuchten Opferberatungsstellen den Sport wachzurütteln, jetzt entwickeln überregionale Verbände von sich aus Aktivitäten“, erklärt Ursula Enders von Zartbitter. Ihre Aktivitäten können als Beispiele für „Good-Practice“ auch anderen Verbänden Anregungen geben. Der Fußball-Verband Mittelrhein unter Federführung des zuständigen Vizepräsidenten Dr. Stephan Osnabrügge schaltete zum Beispiel im September seine Homepage „Aktiv gegen sexuellen Missbrauch“ frei ( http://fvm.de/aktiv_gegen_missbrauch.html ) und unterstützte Zartbitter bei der inhaltlichen Gestaltung der Broschüren.

Begleitet wird der Fußball-Verband Mittelrhein durch den ehemaligen Fußball-Nationalspieler Jens Nowotny, der sich heute als Trainer für dieses Thema stark macht:

Statement Jens Nowotny
Ich bin selbst Trainer einer E-Jugend-Mannschaft. Wichtig ist, die Trainer und Betreuer, die so viel Gutes für die Kinder und die Jugendarbeit im Sport leisten, nicht unter einen Generalverdacht zu stellen. Genauso wichtig ist aber, dass wir ganz genau hinschauen und so helfen, unsere Kinder zu schützen. Daher sind Präventionsmaßnahmen ebenso dringend erforderlich wie Hilfsangebote für betroffene Kinder und Jugendliche.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung entwickelte einen Koffer mit Materialien für einen fairen und ethischen Umgang rund ums Pferd. In diesen Ethikkoffer werden nun die Zartbitter-Broschüren aufgenommen. Entsprechend ihrem persönlichen Motto „Nur im Team sind wir stark!“ kooperiert Heidi van Thiel, Jugendwartin und Präsidiumsmitglied der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, um sich gemeinsam für die Achtung der persönlichen Grenzen von Mädchen und Jungen zu engagieren. Die Sportjugend NRW begleitet Vereine bei der Entwicklung von Präventionskonzepten und bietet entsprechende Fortbildungen und Informationsveranstaltungen an. Auf der Homepage www.lsb-nrw.de findet man unter der Überschrift „Schweigen schützt die Falschen“ Informationen, Materialien und Ansprechpersonen.
Böses Foul
Sportliche Aktivitäten finden jedoch nicht nur im Verein statt, sondern ebenso im Rahmen von Schulsport und in vielen Projekten der Jugendhilfe – zum Beispiel auch im Bereich der offenen Jugendarbeit oder in Offenen Ganztagsschulen. Köln hat mit Frau Dr. Agnes Klein eine Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport, die um die Bedeutung der Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt weiß und diese in Politik und Verwaltung engagiert vertritt.

Nachdem im Jahre 2010 die Aufdeckungswelle von Fällen sexualisierter Gewalt in Institutionen die breite Öffentlichkeit erschüttert hat, macht nun ein stetig wachsendes Engagement für eine offensive Präventionsarbeit Hoffnung. Mütter und Väter von jungen Sportlerinnen und Sportlern sollten konsequent Maßnahmen zum Schutze ihrer Töchter und Söhne vor sexuellen Übergriffen einzufordern. Für Zartbitter rückt nach bald 20 Jahren Präventionsarbeit gegen Missbrauch im Sport ein alter Traum ein Stückchen näher: Bei einer solch breiten Kooperation ist es   realistisch, dass über Schulen und Sportvereine bald flächendeckend Mädchen und Jungen über Präventionsmaterialien und -projekte erreicht werden und Tätern und Täterinnen entsprechend dem Titel der Broschüren tatsächlich ein „Platzverweis!“ erteilt wird.

Hier gehts zu den Broschüren
Platzverweis! Tipps für Mädchen
Platzverweis! Tipps für Jungen

Kölner Sportvereine, Schulen und Einrichtungen der Jugendhilfe bekommen die Broschüre „Platzverweis – Tipps gegen sexuelle Übergriffe im Sport“ kostenlos von Zartbitter zur Verfügung gestellt. Bitte genaue Stückzahlen angeben, wie viel Broschüren für Mädchen bzw. für Jungen jeweils benötigt wird!

Vereine und Einrichtungen von außerhalb Köln erhalten die Broschüren gegen Unkostenbeitrag. Ein pdf mit unseren Bestellbedingungen finden Sie hier »»

Presseservice

Die Illustrationen der Broschüren "Platzverweis" sind für die Presse freigegeben und können hier heruntergeladen werden
"Platzverweis - Illustrationen der Mädchen-Broschüre
"Platzverweis - Illustrationen der Junden-Broschüre
Titelmotiv Platzverweis Mädchen
Titelmotiv Platzverweis Jungen


Stellungnahmen von Zartbitter e.V. zu Platzverweis für Jungen »»mehr

Stellungnahme "Fußball-Verband Mittelrhein aktiv im Kampf gegen Missbrauch"


Schutz vor sexuellen Übergriffen

Gewaltrituale in Jugend- und Sportverbänden

Zum Alltag vieler Jugend- und Sportverbände gehören auch heute noch Aufnahme- und Bestrafungsrituale und Mutproben. Oft werden diese als "Taufen" bezeichnet. Nicht selten enden die zunächst  meist scherzhaft gemeinten Rituale in Gewaltritualen - wie vor einem Jahr in der Ferienfreizeit eines Sportverbandes auf der Insel Ameland. Zartbitter hat in der Beratungsarbeit bekanntgewordene Fälle und vor dem Hintergrund einer breiten Recherche umfassende Informationen über Gewaltrituale und grenzverletzende Spiele in Jugend- und Sportverbänden zusammengestellt. Verbände können viel zum Schutz von Mädchen und Jungen in Ferienlager tun. Informationen und klare Regeln helfen z.B. Kindern und Jugendlichen, sich gegen grenzverletzende Rituale schon in den Anfängen abzugrenzen und Hilfe zu holen. Mütter und Väter sollten sich nach den Maßnahmen zum Schutze von Mädchen und Jungen erkundigen. Vorstände und Betreuungspersonen, denen das Wohl von Mädchen und Jungen ein Anliegen ist, werden sich über die Fragen engagierter Eltern freuen. Tun sie es nicht, so empfiehlt Zartbitter, ihnen kein Kind anzuvertrauen.


Kinderrechte in unserer Schule, Verein, Gemeinde, FerienfreizeitZum Schutz von Mädchen und Jungen vor sexuellen Grenzverletzungen und Gewaltritualen in Ferienfreizeiten und Vereinen hat Zartbitter Faltblätter über Kinderrechte entwickelt.

Einzelexemplare können mit frankiertem Rückumschlag über Zartbitter e.V., Sachsenring 2-4, 50677 Köln bezogen werden.
Große Stückzahlen gegen Unkostenbeitrag können in unserem Onlineshop bestellt werden.

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